die angebliche cousine

Als Fortsetzungsroman zum Teil 1, „Das Grab meines Vaters“.

Wie es der Gesetzgeber vorgesehen hat, sind eheliche und nichteheliche Kinder in der Erbfolge vorgesehen.
So passiert es, dass man überhaupt vom Tod seines Vaters erfährt.
Keine eingeschriebene Briefsendung, sondern ein hundsordinärer Brief, worin man vom Todesfall erfährt (nur Datum, sonst nix), eine Auflistung der Habseligkeiten und die Erben – eine sogenannte Verlassenschaftsanzeige.

Als Haupterbin wurde eine mir unbekannte Frau eingesetzt. Selbst Nachfrage bei meiner Mutter hinterließ ein Fragezeichen. Bei der Begehung der Wohnung stellte sich heraus, sie ist meine Cousine. Keine Ahnung wie ich zu einer Cousine komme. Wurde mir nie gesagt, wird schon so sein. Wobei als Universalerbe, kann man auch dem Tierschutzverein angehören.

Herabgesetzt auf die Hälfte des Pflichterbteiles, steht im Testament geschrieben, weil „zu keiner Zeit ein Eltern – Kind – Verhältnis zwischen dem Erblasser und der Tochter bestanden hat“.

Übrigens muss ein Testament, das nicht vor einem Rechtsanwalt oder einem Notar verfasst wurde von Zeugen eigenhändig unterschrieben/bestätigt werden. Ich konnte aber nirgendwo in einem Gesetzestext nachlesen, dass in gut lesbarer Handschrift auch der komplette Name der Zeugen stehen muss. So stehen da drei krakelige Unterschriften unterhalb einer noch krakeligeren Schrift meines Vaters, die im Prinzip ein und dieselbe Person sein könnten.

Hat er mir noch etwas ausgewischt mein Vater. Dass er sich nie um mein Fortkommen kümmerte, weder in finanzieller noch in anderer unterstützender Weise hat er dabei vergessen. Ebenso, dass wir eine zeitlang als Familie zusammengelebt haben. Daher werde ich ihm posthum noch die Rechtslage erklären. Vielleicht kann ich dann am Grab mit ihm sprechen.

Cliffhanger -_-
Aber das ist nicht alles – es hat sich noch etwas aufgetan zur angeblichen Cousine. Letztere hat sich übrigens seit unserem letzten Zusammentreffen Anfang Februar nicht gemeldet. Auch so ein Sache … Aber sie wollte über den Gerichtsweg das Erbe geklärt wissen, somit werden wir uns in irgendeiner Weise wieder sehen. Sie meinte abschließend, „wir werden dann wenn alles vorbei ist schön essen gehen, immerhin sind wir verwandt“. Gut, dass wir die Verwandtschaft per Essen besiegeln. Stellt sich die Frage: Wer zahlt? 😀

14 Kommentare

Eingeordnet unter befindlichkeiten

14 Antworten zu “die angebliche cousine

  1. Wer zahlt? das fragst Du noch…

  2. @rufus: Ich nicht! Keinen Groschen zahl ich. 😀
    Die Einreichung einer Klage kostet bei Gericht zweieinhalbtausendeuro und da hat die Rechtsvertretung noch kein Gerstl gesehen. Um den Betrag, wenn wir uns außergerichtlich geeinigt hätten, wäre sich ein sehr nettes Essen ausgegangen.

  3. lasst doch den erblasser zahlen! *g*

    sehr bitter, was du hier schreibst …
    ich hoffe sehr, dass mir niemals so ein cousinevent
    bevorsteht!

  4. @finbar: Mir geht es hier gar nicht um’s Geld, es ist nur die einzige Möglichkeit nach außen und innen, die Wertschätzung ggü gezeugten Kindern zu zeigen. Anfänglich dachte ich: „Soll sie sich doch ihr Geld auf den Hut stecken.“ Da so viel Geld aber nicht auf den Hut passt, habe ich mich entschlossen kämpferisch zu sein. 🙂
    Auf der Suche nach dem Lebensglück ist ein wichtiger Aspekt Liebe zu geben und zu empfangen. Was hier passiert, ist eine eindeutige Absage gegen meine Person, was mich gewissermaßen verletzt, obwohl ich im Gegenzug keinerlei Nähe zu diesen Menschen empfinde. Die Seele ist mir fremd, es gibt keine Verbundenheit!

  5. Unglaublich, ich hoffe du gewinnst deinen Kampf!

  6. ja, das stimmt…und ich verstehe, was du in dem sinne schreibst…
    aber machst du die ganz leicht geöffnete tür denn mit diesem verhalten nicht sofort wieder völlig zu? vllt verbirgt sich dahinter ja ein schatz, auch nicht im monetären sinne gemeint, auf dessen suche du dich von vorne herein nicht machen willst…

  7. @giftige: ich kämpfe nicht, ich will nur zu meinem recht kommen und meine seele heilen. 😉

  8. @ente bist du zu deinem Recht gekommen? und wie gehts, vermisse deine Einträge und dein Gezwitschere

  9. wie geht es dir inzwischen damit?! *mal kurz nachfrag*

  10. @weltbeobachterin & finbarsgift:

    danke der nachfrage!
    der prozess ist mittlerweile vorbei. ich bin ein wenig zu meinem recht gekommen, doch nicht so, wie es für mein seelenheil wichtig wäre. da hat mir leider meine rechtsvertretung einen strich durch die rechnung gemacht (auch juristen sind in erster linie geschäftemacher). ich bin für mich so weit, dieses kapitel abzuschließen – mich nicht mehr ärgern zu wollen und meinen vater aus dem gedächtnis zu streichen. ebenso die angebliche cousine. dazugekommen ist eine halbschwester – das wollte ich noch schreiben und eine verwandte, die kurzfristig auch zur haupterbin „gemacht“ wurde, allerdings irgendwie in ungnade gefallen ist und 5 monate vor dem ableben wieder enterbt wurde. mein vater war ein irrer und ein erbsenzähler!
    um ehrlich zu sein gelingt es mir noch nicht gänzlich alles zu vergessen. ich hoffe aber auf einem guten weg zu sein. vorbei ist vorbei … manche dinge gehen seinen lauf und machen positiven ereignissen platz!

  11. na, Entchen, das liest sich doch nun aber doch ganz gut… guuuuut 😀

  12. dir eine schöne Weihnachtszeit 🙂
    LG vom Lu

  13. … und einen guten Rutsch!

  14. Ich bin erfreut, eher zufällig zu lesen, daß die Cousine wenigstens kein Strychnin ins Essen gemischt hat… gutes 2014 wünsche ich!

Hinterlasse einen Kommentar