Orangen Punsch

Während ich auf den Radiobeitrag von katha aus esskultur.at gewartet habe, musste ich mir schnell einen Orangenpunsch zaubern.
Rezept habe ich dafür keines, das geht nach Geschmack, Intuition und was die Hausbar so hergibt. (Sehe gerade wie brandig das Bild ist. Aber was liegt das pickt, ich pack jetzt nicht mehr Photoshop aus und mach den Orangenpunsch auf grün, oder blau.

opunsch2

1 l Wasser
3 TL Roibusch Mischung (die habe ich als Kostprobe bekommen und sie eignet sich für Punsch ganz gut, weil Roibusch nicht so bitter wird, wenn er länger in der Kanne zieht)
3 Orangenscheiben mit 3 Nelken gespickt (wer mag, schält die Schale einer Orange ab)
1 Sternanis
1 Stange Zimt
ausgepresster Orangensaft
1 Schuss Grand Marnier
1 Schuss Southern Comfort
1 Schuss Inländer Rum
Kandiszucker zum Süßen

Das Wasser mit den Gewürzen und den Orangenscheiben aufkochen, Teesackerl mit der Roibusch-Mischung hineinhängen und 5 Minuten ziehen lassen. Die schwimmenden Geräte wie Gewürze und Teesackerl aus der Kanne fischen, mit den geistigen Zutaten vermischen und in ein möglichst großes Glas füllen. Meines ist ein altes aus einem Kaffeehausbestand, das sich durch das dicke Glas sehr gut für heiße Getränke eignet.
Schmeckt, ich sollte eine Punschbude aufmachen. Übrigens der Punsch vom khm vor der Resl (Maria Theresien Denkmal, zwischen den beiden Museen ist ganz gut, die Herren charmant, konnten aber nicht sagen, warum sie die schöne Deko vom Vorjahr nicht mehr für ihre Almhütte verwendet haben. Wohl nicht gefunden, wie ich meine Engerln.)

Dann lauschte ich dem kulinarischen Beitrag in Ö1. Zuerst eine Stimme in tiefstem Oberösterreichisch, wie ich es sonst nur von der weltbeobachterin kenne (du verzeihst … ). Sie spricht von „Nüss“ und ich denk mir, ja, die knabbere ich auch gerne, aber hoffentlich brauch ich keinen Übersetzer. Überlege mir, was für ein Glück, dass katha nur schreibt und nicht im Radio spricht, man tät sie nicht verstehen. Gleich danach ein Wirbelwind mit flotter, lebhafter Sprache, geschliffenem Fasthochdeutsch. Wer ist nun wer? Aha, Auflösung: Die erste war Irene Weinfurter, auch eine Oberösterreicherin (da muss irgendwo ein Nest sein …), 60er Baujahr und Bioköchin (mehr unter http://www.bookacook.at) – sehr authentisch, sympathisch, außerdem sind die Leut aus den 60er Jahren ein guter Wurf gewesen. 🙂
Die flotte Stimme von katha, ist genau so, wie ich sie mir vorstelle – es geht ihr alles ein wenig zu langsam, denn in einen Tag, eine Stunde, einen gesprochenen Satz kann man noch mehr packen, wenn man nur will. Wir hören von ihrer Leidenschaft Produkte mit guter Qualität zu nehmen, sagt das Mayonnaise Rezept aus dem Stegreif auf (die wenigsten wissen auswendig, was da reingehört) und klärt mich/uns auf, Mayonnaise macht man mit einem Schweizer Zauberstab. Sofort schütte ich Asche auf mein Haupt, weil ich mach das hundsordinär mit einem Schneebesen und Oberarmmotor. Tja, man lernt eben nie aus.

Schade, wenn ihr katha nicht gehört hat. Wer Lust hat, probiert ihren Gravad Lachs, mit unaussprechlichen Schwedenweckerln und einer Mango-Limettensauce, damit es nicht ganz zu nordisch wird. Ich meine, das werde ich zu Silvester ausprobieren. Außerdem schlecke ich meine Finger gerne ab, wenn da eine feine Sauce auf den Fingerkuppen klebt. Das gehört einfach zum optimalen Genuss dazu!

13 Kommentare

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13 Antworten zu “Orangen Punsch

  1. ja schad, habs mir notiert und doch versäumt. musste außer haus und schon war ich zchspät zurück. gibts eine [gepunchte] wiederholung?
    grand marnier und southern gibt dem punch den twist, ich mach ihn gerne mit apricot brandy, dann schmeckt er a weng nach mai thai ..

  2. @Lreporter: Auch eine gute Idee mit dem Apricot Brandy, dann steckst du dir eine Lemongrassstange in den Dutt und machst auf Lemongrass Fizz.

  3. ja. rühr ich mir noch canadian, rosso und angostura drüber, zwei kirschzwetschgchen in die öhrchen und fertig ist der gute gott von manhattan..

  4. Als ich letztens auf einen Radiobeitrag gewartet habe gabs Bier, das ging schneller … 😉

  5. @Lreporter: Ab der zweiten Kanne schmeckt man ohnehin nicht mehr was genau drinnen ist.

    @Dandu: Das ist zwar ein Trend, sein Bier selbst zu brauen, aber das geht mir dann doch zu weit, Dandu.

  6. @lilly – dann bleib ich halt länger beim aperitif..

  7. Sind dem Tannenbaum (hinter dem Punsch) schone alle Nadeln abgefallen oder ist das aus Süssholz einer ?

  8. @lamiacucina: Das ist ein Baum für Spartaner. 😀 Klein, handlich, macht keinen Dreck, ist schnell aufgeputzt und ist wiederverwendbar.

  9. mich haben die nüss‘ auch kurz geschreckt, liebe ente 😉 danke für die netten worte – und für die einschätzung der hintergründe meiner sprechgeschwindigkeit bekommst du hundert punkte… bin schon neugierig, wie dir die lussekatter (gar nicht unaussprechlich, im gegensatz zu den unaussprechlich guten (?) brötchen) samt gravad lax und der supersauce schmecken!

  10. ich verzeihe dir, aber ich bin aus dem Mühlviertel und die Katha aus dem Traunviertel da gibts einen Massenunterschied.
    Die Fekter redet hausruckviertlerisch und der Mitterlehner redet so wie es gehört! nämlich Mühlviertlerisch. Aber da gibt es auch noch graduelle Unterschiede.

  11. im Mühlviertel sagt man Niss zu den Nüssen.

  12. @katha: Ich werde mich dazu melden, wie sie geschmeckt haben. 🙂

    @weltbeobachterin: So hat eben jedes Tierchen seine Sprache. Ist in Wien auch nicht anders, da sprechen sie in Simmering auch anders, als in Döbling. Nüss, Niss – ich knabbere sie mit jedem Namen gerne! 🙂

  13. ja, ich bin auch auf die Feinheiten der OÖler spezialisiert.

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